Dezember 2015 Carriacou, Tyrell Bay, Petit St. Vincent, Union Island, Tobago Cays, Bequai
Nach
einem kurzen Zwischenstopp vor Anker in St. George, segeln wir morgens
nach Carriacou, gemeinsam mit Island in the sun, ein angenehmer
Segeltag. Der Anker fällt in der Tyrell Bay.
Mit dem öffentlichen Bus fahren wir am nächsten Tag an die Nordspitze
der Insel bis zur Endstation und laufen an der Westküste der Insel
entlang, bis wir wieder auf die Straße stoßen. Ein schattiger Weg und
es gibt schöne Ausblicke auf die nächsten Inseln Petit St. Vincent,
Petit Martinique und Union Island.
In Hillsborough, dem Hauptort der Insel, machen wir eine wohlverdiente Rast im Kajak Cafe am Wasser mit schöner Aussicht.
Ein
kurzer Abstecher von Carriacou nach Petit St. Vincent, die Insel ist in
Privatbesitz und es gibt eine Hotelanlage dort. Hier kann man in der
dazugehörigen Bar einen Sundowner nehmen - aber der Himmel zieht sich
am späten Nachmittag total zu und da verzichten wir auf den sowieso
viel zu teuren Sundowner in der Bar. Die Nacht wird windig und
wellig.
Wir segeln nach Union Island, hier muss man für die Grenadines
einklarieren und wir versorgen uns noch mit den Nötigsten
Lebensmitteln, Alles ist total überteuert hier.
Weiter geht es in die Tobago Cays aber leider, leider bläst es hier mit
mind. 20 Knoten tags und nachts und an einem regnerischen Tag sogar in
den Böen über 25 Kn, also gemütlich ist das nicht. Um ruhiger zu
liegen, verlegen wir uns vor die Inseln im Windschutz nordwestlich von
Petit Rameau. Hier liegen wir geschützter.
Ich mache nur einen Schnorchelgang zu den Schildkröten, das Wasser ist
aber leider sehr aufgewühlt und die Sicht nicht optimal.
Abends essen wir auf der Insel Petit Bateau den von vielen hoch
gelobten gegrillten Lobster, na ja, unsere Begeisterung hält sich in
Grenzen: die Portion ist zwar ganz ordentlich aber nicht mehr heiß und
das Ambiente sehr lieblos.
Wir bleiben noch ein paar Tage und brechen am 15.12. auf, nach Bequai mit schönem Segelwind und legen uns am Princess Margret Beach vor Anker. Hier werden wir die Weihnachtstage und Silvester verbringen.
Die
Weihnachtstage sind vorüber, es war bzw. ist immer noch sehr windig und
es gab auch einigen Regen. Wir sind beide total erkältet schon seit
anderthalb Wochen und es will kein Ende nehmen.
November / Dezember 2015 Grenada, Prickly Bay
Wir liegen immer noch in der Prickly Bay und hatten zwischendurch vier Tage lang richtig schlechtes Wetter, starke Regenfälle, Gewitter und heftige Windböen auch nachts, nicht gerade angenehm aber dafür kommt das auch nicht so häufig vor. Nun hat sich das Wetter wieder beruhigt. Es ist ganz kurzweilig und gesellig mit den anderen Seglern: gemeinsame Treffen und Essen, grillen am Beach, in der Tiki Bar gibt es häufig Live Musik. Samstag Nachmittag zum Hash, Wanderung nach Hog Island am Sonntag Nachmittag, Besuch einer englischen Brauerei oder mal wieder in die Umbrella Beach Bar in der Grande Anse.
Dann heißt es wieder mal Abschied nehmen: SY Christa geht nach Bonaire und weiter in die USA, Telfine nach Venezuela und ABC, Ooros und Selivra bleiben noch auf Grenada, es ist ungewiss, ob, wo und wann wir uns wieder begegnen, so ist das Seglerleben. Island in the sun geht auch nordwärts und wir brechen auch auf, die Segelsaison beginnt.
Oktober 2015 Grenada, Whisper Cove Marina, Prickly Bay
Seit dem 19.10. bin ich wieder in die Seglerwelt zurückgekehrt.
Heute werden wir die Whisper Cove Marina verlassen und zwei Buchten
weiter in die Prickly Bay segeln, dort liegen noch einige bekannte
Segler mit ihren Booten.
Auf
der Überfahrt in die Bucht stellte sich ein schlagendes Geräusch an der
Welle ein und bei der Überprüfung vor Anker stellten wir dann fest,
dass der Propeller sich auf dem Wellenkonus gelöst hatte - wodurch auch
immer. Mit tatkräftiger und fachmännischer Unterstützung von Thorsten
und vielen Tauchgängen wurde der Propeller wieder befestigt. Wir gut,
dass wir dass noch rechtzeitig bemerkt haben, bevor sich der gesamte
Propeller unterwegs losgelöst hat - das hätte sehr unangenehm werden
können.
Eigentlich hatten wir ja vorgehabt nach Tobago zu segeln, haben dann aber davon wieder Abstand genommen. Es wurde hier wieder ein engl. Paar bestialisch ermordert , auch letztes Jahr ist ein deutsches Paar dort ermordet worden und auch in den Vorjahren gab es ähnliche Morde. Die Täter sind bisher nicht gefasst worden und die Polizei wird auch nicht aktiv, um die Fälle aufzuklären. Unter diesen Bedingungen haben wir keine Lust, uns dort aufzuhalten.
September 2015 Grenada Clark's Cort, Banji Bay
Am 6.9. verlassen wir die Whisper Cove und freuen uns darauf vor Anker
zu liegen, hier haben wir mehr Wind und die Hitze ist besser zu
ertragen.
Am 14.9. fliege ich für einen Monat nach Deutschland, es ist das erste Mal nach zweieinhalb Jahren. Horst bleibt an Bord.
August 2015 Grenada, Whisper Cove Marina
So langsam geht es gesundheitlich wieder besser und wir können die
Arbeiten am Schiff fortsetzen. Horst setzt die 6 neuen Batterien in
Batterieboxen und verankert diese so am Boden, dass sie nicht
verrutschen können. Ich amüsiere mich mit Reinigungsarbeiten an Deck.
Gerda und Anton sind Anfang der ersten Augustwoche nach Deutschland zu einem Heimaturlaub geflogen.
Die Tage verstreichen, Horst tauscht die Motoraufhängungen aus, das
sind vier Stützen, die unter akrobatischen Verrenkungen im sehr
beengten Motorraum aus- und wieder eingebaut werden müssen - das ist
richtige Sch-Arbeit.
Es gibt kaum Regen und es ist sehr heiß, zwischendurch beunruhigt uns
der Hurrican Danny, da tagelang unklar ist, wie sein Verlauf sein wird,
letztlich wurden wir verschont. Danny zog dann doch nördlicher bei
Guadeloupe durch und schwächte sich ab zur Tropical Depression. Aber
zwei weitere Störungen sind schon wieder auf dem Weg über den Atlantik,
es bleibt spannend - es ist eben Hurrikanzeit.
Zwischendurch gibt es auch schöne Veranstaltungen: ein Dinghy-Concert
von der Phare Bleu Marina, Sonntagstreffen auf Hog Island mit oder ohne
Livemusik, wir gehen mal wieder zum Hash und treffen dort die ganze
österreichische Gang. Besuch von Martina und Dietmar, sie ankern
kurzfristig hier in der Bucht, da sie den Mechaniker von der Phare Bleu
Marina für ihren Generator brauchen, leider kriegt der das Ding auch
nicht ans laufen.
Wir verbringen einen schönen Nachmittag und Abend mit den Selivra's in
ihrem Haus, die Maunaloa's sind auch dabei und es ist ein richtiges
Schlemmertreffen mit zwei Kuchen und österreichischer Hausmannskost
Gremmelknödel und warmen Krautsalat. Vielen Dank an Hans-Peter und
Doris für den schönen Tag.
Mit Chris und Wolfgang von der Libertina laufen wir nochmal zum Concord
Fall und fahren anschließend nach Victoria zur Schokoladenfabrik und
decken uns ein mit der guten Schololade. Abends testen wir dann die
Burgers in der Nimrod Rumbar in Woburn. Am nächsten Abend sind wir
wieder unterwegs in Taffis Bar in der Clark's Cort Bay, es gibt Live
Musik, das Eintrittsgeld wird für Dominica gespendet, das vom Hurrican
Danny schwer getroffen wurde.
Juli 2015 Grenada, Clarks Court Bay, Whisper Cove Marina
Wir fühlen uns hier schon wie zu Hause, alles ist so vertraut und es
ist sehr angenehm in der Whisper Cove zu liegen. Wir haben auch noch
sehr angenehme Gesellschaft, neben uns liegen Gerda und Anton mit der
Divine. Klimatisch ist es schon etwas anstrengend, wir haben ziemlich
viel Regen (verglichen mit dem letzten Jahr) und es ist natürlich
feucht und heiß. Dabei fällt die Arbeit schon schwer und davon gibt es
reichlich, waschen, putzen und polieren, reparieren und erneuern, der
höchste Kostenfaktor sind neue Servicebatterien. Das Boot ist doch ganz
schön strapaziert worden im letzten halben Jahr. Nun ja, wir haben ja
Zeit.
Zwischendurch gibt es Treffen mit Segelfreunden beim Chicken Dinner im
Restaurant der Whisper Cove oder in der Umbreller Beach Bar an der
Grand Anse mit Live Musik. Besonders schön ist ein "Mädelstag" wie die
Österreicher sagen. Doris und Hans Peter von der Selivra haben ein Haus
gemietet hoch am Hügel vor St. George und dort sind Martina und ich
eingeladen und verbringen einen schönen Tag mit viel Frauengesprächen,
am Abend kommen die Männer dazu, Hans Peter hat Gulasch gekocht, echt
lecker.
Gestern wollten wir die Schildkröten beim Eier legen beobachten: die
Busfahrt dorthin dauert 2 Std. einfach und wir saßen am Strand mit
wunderschönem Sternenhimmel und warteten auf die Schildkröten, leider
vergebens. An diesem Abend ließ sich keine Schildkröte blicken und so
fuhren wir enttäuscht mitten in der Nacht um 24.30 Uhr zurück, na ja,
vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr.
Die letzten 10 Tage im Juli haben wir ein Krankenschiff, eine heftige
Infektion hat uns beide erwischt, mit Fieber, Husten, Schnupfen, wir
sind total schlapp und die Arbeiten am Boot müssen ruhen.
Juni 2015 St. Lucia, Bequai, Mayreau, Carriacou, Grenada
Gemeinsam mit der Divine, die auch nach Grenada geht, ziehen wir weiter nach St. Lucia erst in die Rodney Bay, hier geben wir unsere Wäsche in die Wäscherei und unsere spanische Gasflasche zum Füllen, die einzige Station in der Karibik, die diese Flasche füllt.
Auf
der Rückfahrt zum Ankerplatz streikt unser Dinghy-Motor - was natürlich
ganz schlecht ist, denn das Dinghy ist in der Karibik unverzichtbar.
Glücklicherweise sind Gerda und Anton bei uns und wir können mit ihrem
Dinghy fahren. Da Feiertag auf St. Lucia ist, können wir auch nichts
besorgen. Horst meint, der Vergaser ist kaputt. Wir genießen noch
einige Tage in der Marigot Bay und den Sundowner in der Doolittle Bar.
Für die Überfahrt nach Bequai starten wir am frühen Morgen um 6.00 Uhr,
es sind ca. 60 sm und hier zwischen St. Lucia und St. Vincent geschieht
das Unglaubliche: wir haben einen großen Fisch an der Angel und es
kostet uns eine Stunde, bis wir ihn auf's Boot gezogen haben. Ein
wunderschöner Sailfish, 2 m lang - kein Anglerlatein, siehe Foto. Es
ist wirklich unser erster Fisch, den wir in der Karibik gefangen haben.
Um 17.00 Uhr erreichen wir die Admiralty Bay und gehen vor Anker am
Tony Gibbons Beach. Als erstes wird der Fisch zerlegt und es gibt
mindestens für die nächsten drei Tage Fisch. Divine und Libertina
helfen uns dabei.
Die Bucht ist nicht mehr so voll, man merkt, dass die Hauptsaison
vorbei ist: ab Juni beginnt die Hurrikanzeit und die Regenzeit und wir
haben in der Tat fast jeden Tag mehrere Regenschauer. Hier kriegt Horst
auch das Ersatzteil für den Vergaser und bringt unseren Motor wieder
zum Laufen.
Eine Woche liegen wir in Bequai, es ist sehr windig und heftige Squalls bringen Regenschauer, kein gemütliches Liegen, einmal hält unser Anker nicht - das ist noch nie passiert - aber wir merken es noch rechtzeitig, morgens um 7 Uhr, sind allerdings nur noch 5 m vom hinter uns liegenden Boot entfernt.
Segeln
nach Mayreau in die Salt Whistle Bay, sehr schöne Bucht mit schönem
Strand, allerdings ist nicht sehr viel Platz dort. Josef, ein local
Boatboy, führt uns zu einem Ankerplatz, wir haben nur noch 0,40 m
unterm Kiel und lassen den Anker fallen. Leichtsinnigerweise lassen wir
uns von Josef zu einem Barbeque für den Abend überreden. Es ist
schrecklich: eine ungepflegte Hütte mit nur einem Campinglicht, der
Fisch, viel zu klein für 4 Personen und natürlich völlig überteuert und hinzu kommen noch viele, viele Mosquitos -
tja, man lernt nie aus.
Aber das Schwimmen ist sehr schön in der Bucht und Gerda und ich drehen
mehrere Runden. Nur das Wetter spielt hier auch nicht so richtig mit,
es wird sehr diesig und ganz viel brauner Staub liegt in der Luft. Wir
bleiben nur zwei Nächte und legen morgens einen Blitzstart hin, als wir
feststellen, dass nur noch 0,10 m Wasser unterm Kiel sind und die Tide
weiter sinkt in der nächsten Stunde. Es sind nur 3 sm bis Union Island,
dort klarieren wir aus und ziehen noch am gleichen Tag weiter nach
Carriacou in die Tyrrel Bay.
Bei einer ganz gewöhnlichen Bewegung schießt mir ein Hexenschuss durchs
Kreuz, zum ersten Mal erlebe ich das, ein höllischer Schmerz und ich
bin zunächst völlig bewegungsunfähig. Aber, oh Wunder, Tag für Tag geht
es wieder besser.
Wir starten am 23.6. nach Grenada und segeln entlang der Ostküste Grenadas, nun sind wir in unserem 'zuhause' in der Bucht vor der Whisper Cove Marina angekommen - hier bleiben wir für die Hurrikanzeit.
Mai 2015 Von St. Martin nach St. Barth, Nevis, Guadeloupe, Martinique
Wir
wechseln wieder in die Marigot Bay und da der Wind eher südlich kommt,
ist es sehr ruhig in der Bucht und angenehm zum Schwimmen im
türkisfarbenen Wasser.
Gaby und Thorsten von Christa kommen auch zurück und leisten uns Gesellschaft.
Am 4. Mai brechen wir auf Richtung St. Barth und segeln auf die kleine
unbewohnte Insel vor St. Barth, Ile Fourchue, ein Marine Park mit
kostenlosen Moorings und super klarem Wasser. SY Christa folgt uns und
wir grillen abends gemeinsam am Strand. Bleiben noch einen Tag und
motoren hinüber nach St. Barth. Ankern vor Gustavia, dem Hauptort und
ein Treffpunkt der Reichen, allerdings liegen in der Marina nur wenige
Yachten, die Saison ist wohl weitgehend vorbei, im Ort reiht sich eine
Edelboutique an die andere. Le Select ist für uns die einzige 'normale'
Kneipe des Ortes, ansonsten sind wir wenig begeistert.
Der Ankerplatz ist sehr schwellig und wir sind froh, nach zwei Nächten,
den Anker am frühen Morgen aufzuholen und nach Nevis aufzubrechen,
zwischendurch entscheiden wir dann doch nach St. Kitts zu segeln, da
wir dann nicht so hoch am Wind segeln müssen. Als wir die Küste von St.
Kitts erreichen, stellen wir fest, dass wir bis zum Ort Basseterre
aufkreuzen müssen und so segeln wir die letzten 16 sm doch noch hoch am
Wind nach Nevis.
Wir machen an einer Boje fest am Pinney's Beach vor dem Ort
Charlestown, mit Blick auf den Nevis Peak 985 m hoch. Über ihm hängen dunkle Wolken, sie
bescheren uns den ersten Regenschauer nach fast vier Wochen, wir freuen
uns darüber, denn das Boot kann die Reinigung dringend gebrauchen.
Aber die Tage in Nevis sind grau, grau, grau. Der Himmel ist zugezogen
und nur ganz selten bricht die Sonne, sehr verhangen und nur kurz mal
durch. Charlestown ist eine erstaunlich saubere und aufgeräumte Stadt
mit typischen karibischen Holzhäusern im Zuckerbäckerstil. Man kann mit
dem lokalen Bus die Insel umfahren und es gibt einige aus
Plantagenzeiten erhaltene Herrenhäuser, die zu Hotels umgestaltet
wurden. Zur Besteigung des Nevis Peak fehlen mir meine wanderfreudigen
Segelfreunde!
Freitag,
den 15. starten wir morgens früh um 5.30 Uhr Richtung Deshaies auf
Guadeloupe, es sind 70 sm und wir müssen mal wieder hoch am Wind
segeln, vorbei an Montserrat mit seinem aktiven Vulkan, ein komisches
Gefühl, denn wir sehen dicke Rauchwolken, die aus dem Krater kommen und
es riecht ganz schön schwefelig. Wir segeln bis 3 sm vor Deshaies und
starten dann den Motor. Es ist dann doch schon dunkel als wir in die
Bucht fahren und lassen um 19.30 Uhr den Anker fallen. Am nächsten
Morgen läuft auch Christa ein, die einen Tag und die ganze Nacht von
St. Kitt gebraucht haben. Wir verlegen uns an eine frei werdende Boje.
Für Sonntag und Montag mieten wir einen Wagen, um mehr von der Insel zu
sehen. Guadeloupe ist ziemlich groß und in zwei Flügel wie ein
Schmetterling aufgeteilt, wir umfahren fast die gesamte Insel.
Beeindruckend ist das riesiges Regenwaldgebiet auf dem Basse Terre
Flügel, es durchzieht die Mitte der gesamten Insel. Es gibt nur eine
Strasse, die quer durch den Flügel führt, Route de Traversee, ein
Wasserfall ist direkt in Strassennähe zu bewundern, viele Einheimische
nutzen die Picknickmöglichkeiten entlang des Flusses, es gibt auch
einige ausgezeichnete Wanderwege, aber dazu fehlt uns die Zeit. Wir
fahren auch die Stichstrasse zum Vulkan Soufriere, 1.467 m hoch und
wandern hier etwas höher aber nicht bis zur Spitze, der Vulkan ist
total in Wolken verhangen aber man kann ihn gut riechen und das Wasser
das von dem Soufriere kommt ist lauwarm.
Grand Terre ist dagegen flach, hat aber sehr schöne lange Strände, wir
fahren bis zur östlichen Spitze, Pointe des Chateaux, eine Landzunge
mit kilometerlangem, natürlichem Strand an beiden Seiten. An der Spitze
befindet sich überraschender Weise eine Imbissbude - wir hörten schon
davon - mit einfachen, preiswerten Gerichten - echt gut.
Auf Grand Terre befindet sich auch die größte Stadt Guadeloupes
Pointe-a-Pitre, die sich sehr städtisch zeigt, mit Fußgängerzone,
vielen Markständen und einer kleinen Altstadt.
Weiter geht es dann nur für einen kurzen Übernachtungsstopp über Les Saintes, Dominica nach Martinique. In der Grand Anse Bucht kam so viel Schwell herein, dass wir nach einer Nacht weiter gesegelt sind und vor der Marina Le Marin den Anker geschmissen haben. Hier ankern auch Gerda und Anton mit der Divine, welch angenehme Überraschung. Wir machen Großeinkauf, denn die Preise sind hier doch erheblich günstiger als auf den nächsten Inseln. Wir verbringen noch einige Tage vor Anker in der Caritan Bucht gemeinsam mit Divine.
April 2015 von Puerto Rico nach St. Martin
Ja,
und da ist kein Trödeln angesagt, am Sonntag Morgen verlassen wir die
Marina und müssen auf dem schnellsten Weg zurück nach St. Martin, da
Horst für 10 Tage nach Deutschland fliegen wird und von Puerto Rico kein passender Hinflug zu kriegen war.
Wir kreuzen auf nach
Culebra und gehen hinter das Riff vor Anker, mit schöner Aussicht und
es liegt sich deutlich ruhiger hier als am Ende der Bucht Ensenada
Honda. Früh am nächsten Morgen nehmen wir den Anker hoch und starten,
es ist ein ständiges Aufkreuzen hoch am Wind bis zum Abend, wir
erreichen die schon bekannte Christmas Bay auf St. James Island.
Nächste Station Guana Island. Hier haben wir in der Nacht noch ein
schönes Erlebnis, denn wir sehen zum ersten Mal sog. fluoriszierende
Kleinstlebewesen auf dem Wasser, das Schauspiel dauert nur ca. 15
Minuten, aber es ist sehr beeindruckend, viele, viele Leuchtpunkte sind auf
dem Wasser zu sehen. Sie sind viel, viel größer wie Plankton.
Am nächsten Tag haben wir nur eine Distanz von 9
sm vor uns, daraus werden aber 27 gesegelte Meilen, da wir wieder
hoch am Wind kreuzen müssen bis zum North Sound von Virgin Gorda. Dies
ist der Ausgangspunkt nach St. Martin, ca. 80 sm, also mit dem ersten
Licht 6 Uhr morgens Anker auf und auch diese Strecke müssen wir
Aufkreuzen bei bis zu 30 Knoten Wind und entsprechender Welle kein Vergnügen und nach 120
gesegelten Meilen erreichen wir die Marigot Bay auf St. Martin am
anderen Morgen um 7 Uhr.
Wir erkundigen uns in der Port Royale Marina und ich werde mit Sapphire an einer Boje liegen während Horst in Deutschland ist.
Glücklicherweise habe ich angenehme Gesellschaft: Moni und Harald mit
Vektor und Uli und Peer mit Voodoochile sind auch dort. Und Martina und
Dietmar von der Mauno Loa kommen auch noch.
Leider
erwischt mich eine starke Erkältung mit Halsschmerzen, Schnupfen,
Kopfschmerzen und ich liege erschöpft einige Tage danieder. Die
Segelfreunde kümmern sich um mich aber da hilft ja nur abwarten bis es
wieder vorüber geht.
Wir wandern zur Maho Bay (auf der holländischen Seite) und bestaunen
das Landen und Starten der Flugzeuge über dem Strand, ich gehe mit Uli
in Phillipsburg (ebenfalls im holländischen Teil) shoppen und erstehe
ein Paar 'Highheel-Crocs'.
Horst kommt nach 10 Tagen aus Deutschland zurück und wir verwöhnen uns
gegenseitig auf den Booten mit Abendmenües. Absolutes Muss, ist der
Besuch Freitag abends im Lagoonies, einer Strandbar im holländischen
Teil, an der eine sehr fetzige Rockband guteLivemusik spielt.
Wir verabschieden uns
von Moni und Harald, die mit Vektor über die Virgin's zu den ABC-Inseln
segeln und dort das Boot während der Hurrikanzeit liegen lassen und von
Voodoochile, Uli fliegt nach Hause und Peer segelt das Boot mit zwei
Freunden zu den Azoren zurück, wir wünschen ihnen viel Glück für eine
gute Überfahrt, wer weiß, wo wir uns wiedersehen....es würde uns sehr,
sehr freuen.
Mauna Loa werden wir auf jeden Fall auf Grenada spätestens wiedertreffen.
März / April 2015: St. Martin, Culebra, Puerto Rico, Virgin Islands und zurück nach Puerto Rico
Anfang März findet die Heineken Regatta in Sint Maarten, dem niederländischen Teil der Insel, statt. Leider leider schaffen wir es nicht an der Eröffnungsparty teilzunehmen, heftiger Wind und tagelange Kopfschmerzen halten uns zurück. Schade, denn wir wollten unbedingt die Segelyacht Divine wiedersehen, die an der Regatta teilnimmt.
Nach 9
Tagen nutzen wir eine kurzfristige Windberuhigung, um nach Puerto Rico
zu segeln, wir starten Mittags um 13 Uhr und kommen am nächsten Mittag
um ca. 13 Uhr auf der Insel Culebra, vor Puerto Rico, an und gehen in
der Bucht 'Ensenada Honda' vor Anker. Da die Amerikaner ja sehr streng
sind mit den Einklarierungsregeln, machen wir das Dinghy schnell klar
und fahren an Land. Am Flughafen ist die Einklarierungsbehörde und es
geht relativ unkompliziert, der Skipper bekommt eine US-Bootslicencs,
kostet 19 $, die haben wir gerade noch cash. Gegenüber vom Flughafen
gibt es einige Autovermieter und es fällt direkt ins Auge, dass hier
sehr viele Touristen entweder mit Jeeps oder mit Golf-Carts herumfahren
und am nächsten Tag organisieren wir uns auch einen Golfcart und fahren
damit die wenigen Straßen der Insel ab. Es gibt hier den Flamenco
Beach, es soll einer der schönsten Strände der Karibik sein, und er ist
wirklich sehr schön. Wir umrunden einmal die Insel, haben aber nicht
mehr die Zeit, noch mehr zu unternehmen, denn am nächsten Tag wollen
wir weiter nach Puerto Rico, denn am Samstag, den 14.3. bekommen
wir Besuch aus Deutschland von Heidi und Uwe.
Im Dinghy Dock Restaurant am Eingang des Kanals treffen sich die
Segler, es gibt Wifi, Drinks und Essen zu akzeptablen Preisen.
Der nächste Tag ist sehr stürmisch, der Himmel total bewölkt und es gibt den ganzen Tag immer wieder heftige Regenschauer, also bleiben wir in der Bucht liegen.
Am 12.
3., es sieht wettermäßig etwas besser aus, nehmen wir den Anker hoch
und segeln die 20 sm nach Puerto Rico und finden in der Marina Puerto
del Rey einen Liegeplatz. Es ist eine sehr große Marina (1.000 Plätze).
Wir sind beschäftigt, das Boot muss aufgeräumt werden, um Platz zu
schaffen für unsere Gäste. Und natürlich ist mal wieder Wäsche waschen
angesagt.
Für Samstag organisieren wir einen Mietwagen, um Heidi und Uwe vom Flughafen abzuholen.
Eine
Woche ist seitdem vergangen, und das Logbuch wird mal von mir - Heidi -
ein bisschen "gefüllt". Als Gäste wollen wir mit Horst und Brigitta zu
den Virgin Islands und so haben wir uns bemüht, auch gleich ein paar
Sonnenstunden mehr als zuvor in die Karibik zu locken und das ist uns
auch bisher ganz gut gelungen. Zwar gibt es am ersten Tag in Puerto
Rico noch zwei kräftige Schauer und auf der Überfahrt zur Insel Culebra
war der Himmel grau und trist, doch dann geht es aufwärts.
Auf
Culebra tun wir es unseren Gastgebern gleich, mieten ein Golf-Cart und
fahren über die Insel zu den Bilderbuch-Stränden, wo sich die Zahl der
Besucher sehr in Grenzen hält. Vor dem Flamenco-Strand gibt es Buden,
an denen zu moderaten Preisen was gegen Hunger und Durst angeboten
wird, genau passend, wenn man gegen Mittag ankommt. Wir genießen das je
nach Sonnen-Aktivität und Untergrund mal tiefblaue, mal türkisgrüne
klare Wasser und lernen: Am besten geht man am Flamenco-Strand dort ins
Meer, wo andere auch schon baden. Die Wahrscheinlichkeit, auf Steine zu
stoßen, ist dann geringer als anderswo.
Vom
"Sprungbrett" Culebra starten wir am Mittwoch in Richtung der für
uns ersten US-Virgin-Insel St. Thomas und gehen dort in der Bucht vor
der Hauptstadt Charlotte Amalie vor Anker.
Die Überfahrt hat wegen des nötigen Aufkreuzens fast doppelt so lange
gedauert, wie man als Laie bei der vergleichsweise geringen Entfernung
annehmen würde - fast sechs Stunden, aber wir haben ja Zeit. In der
großen Bucht vor der Inselhauptstadt ankern nicht nur Segler oder
Motoryachten - laut Reiseführer können hier auch bis zu acht (!!!!)
Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig festmachen. Wir sehen drei und das ist
uns durchaus genug.
Die Stadt ist quirlig und bunt, es herrscht trotz des Status aus
US-Außengebiet Linksverkehr und am hübschesten bei den Verkehrsmitteln
sind die offenen Busse, die vielfarbig dahergerollt kommen, teils als
Taxis fungieren und deren Tarifsystem nicht ganz leicht zu durchschauen
ist. In den "Locals" kann man schon für ein oder zwei Dollar weite
Strecken über die Insel kommen, in anderen wieder kosten einige wenige
Haltestellen im Hauptstädtchen gleich vier Dollar. Natürlich haben wir
einen solchen erwischt, um zur Hafenbehörde im Ortsteil Frenchtown zu
fahren, wo Horst nötige Formalitäten im Blick auf uns Bootsgäste klären
will. Danach laufen wir zurück, lassen uns an einem Info-Stand
erstmal die Bustarife erklären und fahren für einen Dollar zur
"Talstation" der Seilbahn - ja, tatsächlich, es gibt eine: Nicht
besonders lang, aber immmerhin fährt sie einen der grünen Bergrücken
der Insel soweit hinauf, dass man annimmt, einen guten Blick über die
Bucht zu haben. Gegenüber den Liegeplätzen der Kreuzfahrtschiffe und
regelrecht eingebettet in Areale zum zollfreien Shoppen ist der
Einstieg. Offensichtlich hat man den Seilbahnpreis gleich dem von
Kreuzfahrtreisen und denen der zwar zollfreien, aber deshalb beileibe
nicht billigen Designerwaren angepasst - uns jedenfalls sind mehr als
zwanzig Dollar für einmal rauf und runter von wenigen hundert
Metern zu viel.
Während Brigitta, Horst und Uwe noch im Supermarkt für die Bordküche
einkaufen und nach einem Bummel durch recht hochpreisige Geschäfte und
sehr hübsche Einkaufspassagen zum Boot zurückkehren, mache ich
noch einen Ausflug zum Coral World Ocean Park im Nordosten der Insel.
Einen lokalen Bus dorthin treibe ich leider nicht auf - die einen
sagen, es gibt welche, die anderen es gibt keine. Ich habe etliche
Fahrer angesprochen - immer hieß es "No". Also doch ein Taxi - hinwärts
nehme ich einen klapprigen Pkw, den einer von drei jungen Leuten
anbietet, mit denen ich zuvor ins Gespräch gekommen bin. Zehn Dollar
kostet die Fahrt, offenbar ein Einheitspreis und verglichen mit der
Strecke über die Berge und Hügel zur anderen Inselseite durchaus
akzeptabel. Der Fahrer legt mir ans Herz, auf dem Rückweg vorsichtig zu
sein, auf jeden Fall wieder ein Taxi zu nehmen und nicht etwa zu
versuchen, allein vom Ocean-Park einen langen schmalen Schlängelweg zur
Hauptstraße zu nehmen und auf einen Bus zu warten.
Der Ocean-Park (Eintritt 19 Dollar) ist vergleichsweise klein, aber es
gibt etliches zu sehen: Korallen aller möglichen Art, Fische bis zum
Hai, Meeresschildkröten. Ein Observatorium ist ins Meer gebaut, von der
Unterwasserebene aus lässt sich das Leben unter dem Meeresspiegel schön
beobachten. Wer mag, der kann auch noch an Tauch-Exkursen teilnehmen -
das ist nix für mich. Im Parkgelände weisen Schilder darauf hin, dass
die Besucher auf Leguane achten sollen, die hier in erheblicher Zahl
herum laufen und nicht getreten werden möchten. Zurück fahre ich mit
einem der lustig-bunten Bus-Taxis, das Leute von einem der
Kreuzfahrtschiffe wieder zurückbringt und noch einen Fotostop auf einem
Berg mit Blick auf das Städtchen und die Bucht macht - bloß gut, dass
wir uns die Seilbahn samt Ausblick gespart haben!
Zurück in Charlotte Amalie lasse ich mir noch an einem kleinen
Kokosnuss-Stand eine Nuss aufschlagen, trinke deren erfrischendes und
angeblich total gesundes Wasser, bekomme das Kokosfleisch schön aus der
Schale gehauen in einem Tütchen mit. Horst holt mich mit dem Beiboot ab
und ich erfahre, dass es abends nicht wie ursprünglich vorgesehen
nochmal zum Essen an Land geht - die Drei haben mittags beim Lunch
nicht die besten Erfahrungen gemacht und Brigittas Kochkünste sind eh
kaum zu toppen. Vom Boot aus beobachten wir wieder das kunterbunte
Leben an der Hauptstraße und auch den Verkehr in der Bucht.
Ausflugsboote bis hin zu einem, das als schwimmendes Haus
daherschwimmmt, bis zu Wasserflugzeugen, die etliche Male starten und
landen.
Am Freitag ist Schluss mit dem städtischen Umfeld - Sapphire wird in Richtung Christmas-Bucht gesteuert - ein malerisches Fleckchen mit glasklarem Wasser vor der unbewohnten St. James-Insel zwischen St. Thomas und St. John. Hier liegt das Boot jetzt am Sonnabend auch noch, wir schwimmen, schnorcheln, sehen Rochen und Meeresschildkröten und versorgen uns abends am Pizza-Boot. Bis 18 Uhr werden hier Pizzen bebacken, zuerst haben uns die Preise erschreckt, aber dann haben wir festgestellt, dass der Durchmesser bei 40 Zentimetern liegt und eine für zwei Leute absolut ausreichend ist. Die Grundvariante mit sehr leckerer Tomatensoße und Käse ist besonders zu empfehlen, sie kostet 19 Dollar, weitere Zutaten so zwischen zwei und drei Dollar. Die Qualität stimmt und insofern kann man sich das Kochen auch mal sparen. Leider ist am Sonnabend nicht so durchweg schönes Wetter wie zuvor, am Nachmittag regnet es mehrfach kräftig aus dicken dunklen Wolken.
Am
Sonntag verlassen wir die Weihnachtsbucht in Richtung der British
Virgin Islands und somit auch das US-Außengebiet, um in britischen
Außengewässern anzulanden - und zwar vor der Insel Jost Van Dyke. In
der kleinen Polizeistation des Eilandes wird unkompliziert einklariert,
dann inspiziere ich erstmal die Bars und Restaurants, denn wir wollen
abends mal ausgehen.
In Reiseführern wird "Foxy" erwähnt - eine Art
kleines Imperium, wie ich feststelle. Denn neben dem recht speziell
gestaltetem Strandrestaurant - unter anderem hängen unzählige teils
stark an der Zerfallsgrenze befindliche Klamotten von der Decke - gibt
es einen Shop. Dort wiederum kann sich derjenige, der sein altes Shirt
samt seiner Unterschrift den Foxy-Leuten überlassen hat, neu
einkleiden, teils gleich mit Shirts und Shorts samt Foxy-Aufdruck,
jedoch möchte er dazu schon einige Scheine oder die Kreditkarte
dabeihaben. Aber wir wollen ja nicht shoppen, sonders was essen am
Abend. Und ich erfahre, dass Barbeque-Tag ist - pro Person 30 Dollar.
Ja, genau - Dollar. Der gilt hier, obwohl man nicht in den USA ist.
Aber es gibt einen Ausgleich: Auf den US-Virgins herrscht Linksverkehr
- wie in England. Und demzufolge auch auf den British Virgis Islands,
zu denen man hier nur schlicht BVIs sagt.
Auf
der Suche nach Abendessen-Alternativen schaue ich noch vier weitere
Strandrestaurants an und weil es so warm ist und so idyllisch schön
kaufe ich unterwegs zwei Kugeln Eis an einem kleinen Häuschen. Zwei
Kugeln will ich mir gönnen und denke nicht weiter nach, ehe ich sie
verlange. Die freundliche junge Frau reicht sie mir und nennt den
Preis: acht Dollar. So kann's gehen, sage ich mir und lasse mir das
kühle Süße schmecken. Nun gerade! Fürs Abendessen suche ich ein
einfaches Strandrestaurant ' Cool Breeze' aus, dessen Wirtin verspricht, zum Preis von
22 Dollar pro Person eine Art Buffett für uns Vier anzurichten. Mit
Fleisch von Rind und Huhn, mit Fisch, Salat, Reis und Gemüse. Richtig
gute kreolische Küche. Es schmeckt wirklich gut und ist sehr reichlich.
Am nächsten Tag geht es weiter - Guana Island ist das Ziel, eine
Privatinsel, vor der man zwar ankern und an deren Strand man schwimmen
kann - betreten darf man das Inselchen jedoch nur einige Schritte
weit. Brigitta schwimmt hin, macht eine Strand-Jogging-Runde und wir
anderen genießen das Wasser beim Schwimmen in Bootsnähe.
Weiter
geht die Segeltour nach Virgin Gorda, hier wolllen wir wieder
einen Tag Segelpause machen und die größte Sehenswürdigkeit in
Augenschein nehmen: Riesengroße Steine "The Bath" an der Südspitze
der Insel. Und weil wir nicht die einzigen sind, die
solche Pläne haben, treffen wir hier auf zahllose Segler,
die in den Buchten und den kleinen oft zu Ressorts
gehörenden Marinas liegen und Landausflüge machen. Wir wählen die
Leverick Bay im Norden, eine gute Wahl, wie wir feststellen. Ein
hübsches gepflegtes Ressort befindet sich hier, einige kleine Geschäfte
finden sich ebenfalls - nur im Supermarkt sieht es trist aus -
Kühltruhen sind kaputt, das Angebot äußerst überschaubar und und für
zwei Äpfel zahle ich drei Dollar. Demgegenüber empfinden wir den Preis
für einen recht geräumigen geländegängigen Suzuki als durchaus
annehmbar: 65 Dollar. Gut 16 $ pro Kopf, das ist akzeptabel. Horst
steuert den Wagen über teils steile Inselstraßen, die wegen der
Panoramablicke immer wieder geradezu dazu zwingen, anzuhalten zum
Fotografieren.
Und dann die Steine: große, mittelgroße, riesengroße.
Teils am Strand, teils im Wasser, ein Wanderweg führt entlang und
hindurch. Breiter und schmal werdend, mal ist Klettern angesagt, mal
müssen sich selbst Dünne noch dünner machen und Kleine noch kleiner, um
voranzukommen. Von Großen und Dicken gar nicht zu reden. Teilweise ist
das Meer mit seinem türkis schimmernden Wasser kaum mehr durch den
Steinewald zu sehen, dann wieder präsentiert es sich in all seiner
glitzernden Schönheit. Am Endes des steinigen Weges die Devils Bay -
himmlisch schön und Brigitta und ich schwimmen uns den Schweiß von der
Haut.
Auf dem Rückweg machen wir Station im Inselhauptort Spanisch Town, kaufen Vorräte für die nächsten Tage und halten dann noch an einem Restaurant genau hoch über der Bucht an, in der Sapphire ankert. Uwe gibt einen aus und wir probieren zum ersten Mal die Spezialität der Region: Painkilller. Großartig, kann ich nur sagen, auch wenn man keine Schmerzen hat, die gekillt werden müssen. Was genau drin ist müssen wir noch rausfinden - offensichtlich aber unter anderem neben Rum noch was von Kokosnuss, Ananas, Zimt und Muskatnuss. Das süffige Getränk, der tolle Blick auf die Bucht und die Inselwelt - so ist Urlaub wie im Bilderbuch.
Die
Zeit geht voran und wir nähern uns am nächsten Tag der Insel Anegada,
dem nordöstlichsten Punkt unserer Reise. Eine ganz flache Insel, der
ein 29 Kilometer langes durchgängiges Korallenriff vorgelagert ist und
die an ihrer höchsten Stelle gerade neun Meter aus dem Wasser schaut,
wie wir im Reiseführer lesen. Die Anfahrt, wenn ich Segellaie das so
sagen darf, ist nicht ganz leicht. Denn das Wasser steht nur sehr flach
zwischen dem Riff und der Insel. Aber alles geht gut, an Bord sind eben
außer mir Proifis. Nur knapp 280 Einwohner hat die Insel, die neben dem
Korallenriff für den Lobster-Fang berühmt ist. Nur wenige Häuser liegen
verstreut im Hinterland, am Strand, vor dem die Boote liegen und wo die
Fähre ankommt, finden sich mehrere Restaurants, deren Spezialität
natürlich die Lobster sind. Wer abends zum Essen kommen möchte,
muss sich anmelden, das tun wir für den Folgetag.
Den
Brigitta und ich noch dazu nutzen, uns mit dem Taxi eines
Inselbewohners zur Loblolly-Bucht fahren zu lassen. Dort schimmert das
Wasser zwischen Riff und dem Puderzuckerstrand je nach
Sonneneinstrahlung und Untergrund in unzähligen Blau- und Grüntönen und
ist badewannenwarm. Für Schnorchler ein Paradies - wenn nicht gerade
Wind und Strömung, wie bei unserem Besuch, so stark sind, dass die
Unterwasserwelt nicht in aller Ruhe bewundert werden kann. Also machen
wir auch noch einen langen Strandspaziergang und kommen wieder zu
Steinen, die etliche Fotomotive hergeben. Im kleinen Restaurant werden
gerade Lobster in Eimern herbeigeschafft, ich frage, ob ich ein Foto
machen kann, eine freundliche Frau nimmt ein Tier und gibt es dann auch
mir - sie will für mich ein Foto machen und tut es.
Wind und Wellen
machen uns an diesem Tag ziemlich zu schaffen, wenn wir mit dem Dinghi
vom Boot zum Strand oder zurück fahren - Duschen kann dann auch der
beste Steuermann, also Horst, nicht ganz vermeiden. Und auch das
Schwimmen vom Boot aus ist nicht easy: Ich habe den Eindruck,
mich in einer Gegenstromanlage zu bewegen. Abends lassen wir uns den
Lobster schmecken - bis auf Uwe, der sich für Hähnchen entschieden hat.
Nächste
Station ist Peter Island. Wir starten schon um acht Uhr von Anegada
aus, um nicht bei Ebbe durch die Niedrigwasser-Strecke zu müssen.
Alles klappt, in Peter Island finden wir in der zweiten angesteuerten
Bucht - der wunderhübschen Deathmansbay mit weißem Palmenstrand - einen
Ankerplatz. Doch sehr schnell stellen wir fest: es ist rollig ohne
Ende, das Hantieren in der Küche eine Herausforderung und nachts hätten
wir wohl kaum Ruhe.
Also nochmal los und zum benachbarten Norman
Island.
Hier ist es ruhiger, nur die Tatsache, dass Uwe meint, eine
Seeschlange gesehen zu haben, verunsichert mich beim Schwimmen. Das ist
eigentlich schade, denn das Wasser hier ist so intensiv blau und klar,
das es schon unwirklich erscheint. Und die Sorge wegen der Schlange ist
auch unbegründet - sie wird nicht wieder gesichtet.
Am nächsten Morgen - es ist Sonntag - heißt das Ziel Tortola -
die Hauptinsel der BVI's mit der Inselhauptstadt Roadtown, wo wir
ursprünglich anlanden wollten. Doch es wurde entschieden - nicht
zuletzt des Sonntags wegen - lieber nicht die Hauptstadt (in der die
meisten Geschäfte eh geschlossen sind), sondern eine Marina im Westen
anzusteuern, von der man Gutes gehört hatte: Sopers Hole, gelegen in
einer tief eingeschnittenen Bucht, an deren grünen Berghängen bunte
Häuser von der Ferne gesehen wie angeklebt erscheinen, so dass man sich
fragt, wie es gelingen konnte, sie dort hin zu bauen. Auch in der
Marina sieht es lustig bunt aus, hier stehen die in allen Tönen der
Farbpalette angestrichenen Häuser oft noch auf Stelzen. Während die
anderen Drei in der Marina bleiben, mache ich wieder einen Landausflug
und fahre doch noch ins Hauptstädtchen - es soll dort so genannte
Flammenbäume geben, auf derem grünen Blätterdach sich leuchtend rote
Blüten entfalten. Außerdem denke ich: wahrscheinlich werde ich nie im
Leben wieder auf die Insel kommen und ein bisschen was möchte ich
schon von ihr sehen, wenn ich nun einmal hier bin. Roadtown ist von der
Marina aus nach etwa 20 km über eine Küstenstrasse zu erreichen.
Ich habe einen Einheimischen gefunden, der Taxi-Dienste von der Marina
aus anbietet. Das Auto ist eine Art Mittelding zwischen Geländewagen
und Lieferfahrzeug, uralt augenscheinlich, klappert und knarrt an allen
Ecken und Enden - aber es tut seinen Dienst. Paul der Fahrer, ist
scheinbar um die 70, froh einen Fahrgast zu haben und fährt auf meinen
Wunsch langsam, damit ich die Landschaft und die tollen Blicke aufs
Meer genießen kann.
In Roadtown macht er eine kleine Stadtrundfahrt für mich und findet
auch die Flammenbäume. Nahe dem Meer haben sogar einige kleine Shops
geöffnet, in denen ich ein wenig Kinderspielzeug als Mitbringsel kaufe:
kleine kunterbunte Holztiere, deren Köpfe bei Berührung wackeln:
Schildkröten, Raupen, Leguane, Katzen. Und dann findet der geduldige
Chauffeur sogar noch etwas, was nicht ganz einfach ist auf den Inseln:
eine Stelle, an der man Ansichtskarten auf die Reise schicken kann. Das
ist mir nämlich bisher nicht gelungen, ich habe zwar Karten und nach
einigen Mühen auch im Ressort auf Virgin Gorda Briefmarken für die
Britisch Virgins kaufen können, aber dann keine Möglichkeit gefunden,
sie loszuwerden. Und heute ist der letzte Tag auf den BVI's, morgen
wollen wir wieder das US Außengebiet ansteuern, schließlich sind wir ja
mittlerweile auf dem Rückweg nach Puerto Rico. Das geschlossene Post
Office in Roadtown hat allerdings auch keinen Briefkasten - aber es
gibt in der Holztür einen breiten Schlitz und den Hinweis, dass Briefe
eingeworfen werden können. Ich schaue durch die Öffnung und erkenne mit
Mühe die Ränder eines Pappkartons hinter dem Schlitz. In der Hoffnung,
dass die Karten ihren Weg finden werden, werfe ich sie ein.
Montagfrüh erledigt Horst noch die Formalitäten des Ausklarierens und dann gehts los nach St. John,
wo wir uns wieder um US-Gebiet melden müssen. Das wird in Cruz Bay
erledigt - die einzige Möglichkeit auf der Insel, die zu großen Teilen
unter Naturschutz steht. Der Ort ist sehr hügelig, lebhaft, ein
Besucherzentrum weist auf zahlreiche Wanderwege und Besonderheiten in
den Naturreservaten der Insel hin. Doch uns läuft die Zeit davon,
schließlich wollen wir Donnerstag schon in Puerto Rico zurück sein.
Außerdem müssen wir am Nachmittag den Ankerplatz verlassen - nur drei
Stunden sind hier in Cruz Bay erlaubt. Die Zeit reicht für mich gerade
noch, ein wenig im Ort umherzulaufen und Eindrücke zu sammeln. Ich
finde den Stand einer Einheimischen, kaufe Zimt in einem Bündel für
Zuhause, eine Banane gegen den kleinen Hunger vor Ort und lasse mir
dann nochmal eine grüne Kokosnuss an einem anderen Stand aufschlagen,
um das erfrischende kühle Innenleben per Strohhalm zu genießen. Dann
sehe ich noch eine Art "Piratenbar", in der Getränke zwischen 15-18 Uhr
preisgesenkt sind und der Painkiller nur zwei Dollar kostet - sowas
muss man mitnehmen, zumal es gerade 15 Uhr geworden ist.
Wieder an Bord, startet Sapphire, Ziel ist nochmal die hübsche
Ankerbucht vor St. James, in der wir uns auf dem Hinweg so wohlgefühlt
hatten. Hier verbringen wir den Rest des Tages und am Dienstag noch
einen 'Ruhetag' mit Schwimmen, Ausruhen und Besuchen bei ankernden
Nachbarn. Segelfreunde von Brigitta und Horst sind nämlich auch gerade
mit ihren Booten hier und da hat man sich etliches zu erzählen.
Die
Überfahrt von St. James nach Culebra auf Puerto Ricanischen Gebiet ist
für die Segler Horst, Brigitta und Uwe trotz Windstärke 5 und viel
Schaukelei kein Problem, mir sagt das Ganze weniger zu und ich
verkrieche mich nach innen, bis dieAnkerbucht in Sicht ist. Hier muss
auch das Dinghy gleich wieder ins Wasser, denn wir müssen an Land und
uns bei den Behörden melden. Die Meldestelle ist am Mini-Flugplatz,
allerdings gibt es am Nachmittag, als wir hinkommen, Probleme, die wir
nicht durchschauen. Der Beamte schickt uns wieder weg, wir sollen
zwischen 8 und 12 Uhr am Folgetag wiederkommen. Das ist ärgerlich, denn
es sollte früh schon losgesegelt werden. Aber keine Chance - unsere
Pässe behält der Mann in Uniform und unkorrektes Verhalten unsererseits
könnte schnell zu hohen Geldstrafen führen.
Während die anderen zum Segelboot zurückfahren, mache ich mich nochmal
auf den Weg zu dem einige Kilometer entfernt liegenden wunderschönen
palmengesäumten Flamenco-Strand, der mir beim Inselbesuch auf dem
Hinweg so gut gefallen hat. Dieses Mal aber ohne Golf-Cart zu mieten -
ich habe auf dem Weg zur Meldestelle am Flugplatz gesehen, dass auch
laufend kleine Shuttle-Fahrzeuge zum Strand unterwegs sind. Ich laufe
also erstmal ein Stück und es dauert nicht lange, da kommt eines und
hält auf mein Winken hin an. Drei Dollar sind der Preis, da will man
nicht meckern.
Es ist wirklich ein Bilderbuchstrand, das Wasser warm und türkisfarbig.
Ob ich sowas jemals wieder sehe? Ich beschließe deshalb, am nächsten
Tag nach den Formalitäten in der Meldestelle, nicht mit den anderen
mehrere Stunden lang die 22 Seemeilen zurück nach Puerto Rico zu
segeln, sondern noch ein paar Stunden an diesen Super-Strand zu fahren
und dann die Fähre zu nehmen, die für die Strecke übers Meer nur eine
Stunde braucht. Es ist schließlich die letzte Möglichkeit, dieses
paradiesische Fleckchen auf Culebra zu genießen.
Also
segeln Brigitta, Horst und Uwe am Donnerstag wieder in die Marina Puerto del Rey auf Puerto Rico, ich
komme mit der Fähre - Kostenpunkt: 2,25 Dollar. Kaum zu glauben.
Nachmittags regnet es wie aus Kannen, teilweise so stark, dass man kaum
die Hand vor Augen sieht.
Für den Freitag, Karfreitag, unseren letzten Urlaubstag, hat Horst
schon zu Beginn der Reise ein Auto reserviert. Wir fahren damit zum El
Yunque Nationalpark - dem einzigen Regenwaldareal, das es auf Puerto
Rico noch gibt, und später in die Hauptstadt San Juan.
Der Regenwald-Park ist wirklich sehenswert, bis auf eine Höhe von über
1000 Metern fahren wir auf einer ausgeschilderten Route mit vielen
Aussichtspunkten, einem sehr informativen Besucherzentrum und vielen
Startplätzen zu Wanderwegen in den Regenwald mit seiner speziellen
Flora und Fauna. Was die Flora angeht, beeindrucken mich am meisten die
Brotbäume, die unzähligen und teils riesengroßen Palmenarten und die
Bambusgewächse. Bei der Fauna sind es die Baumfrösche, deren Laute wie
Vogelstimmen klingen. Allerdings wird das Gebiet seinem Namen gerecht,
dicke graue Wolken ziehen auf und es regnet so, dass wir beschließen,
die Wanderwege nicht weiter zu erkunden und weiterzufahren in die
Hauptstadt am Meer.
Deren Altstadt ist sehr gut erhalten, die Handschrift von Bauherren von
der Iberischen Halbinsel ist noch spürbar - etliches kommt einem
insofern zurecht spanisch vor. Allerdings mit karibischer Note - vor
allem, was die Farbigkeit vieler Häuser angeht. Trotz des Feiertages
ist Trubel in der Stadt, etliche Geschäfte haben geöffnet, ebenso die
Straßencafes und Restaurants. Musik ist zu hören, hier am Meer scheint
auch wieder die Sonne.
Aber auf der Rückfahrt zur Marina sehen wir in den Bergen den Regenwald wieder in dunkle Wolken gehüllt.
Tags
darauf fährt uns Horst zum Flughafen. Ich suche dort wieder mal
vergeblich nach Briefmarken, um meine restlichen Urlaubskarten zu
frankieren und auf die Reise zu schicken, was mir in der Marina nicht
gelungen war. Es gibt auch hier keine Marken, erfahre ich. Aber selbst
wenn - sie würden jetzt nichts mehr nützen, erklärt der Verkäufer in
einem Souvenir-Shop. Denn einen Briefkasten hat der Hauptstadt-Airport
ebenfalls nicht. Während Uwe und ich nach Hause ins Rheinland und nach
Sachsen-Anhalt fliegen, beginnt für Brigitta und Horst wieder der
Segelalltag ohne Gäste.
Februar 2015 von St. Lucia nach Martinique, Dominica, Les Saintes, Guadeloupe, Antigua
Am 2.2. segeln wir die ca. 20 Seemeilen von der Rodney Bay nach Martinique, Le Marin in 3 Stunden, wir ankern vor der Marina, um am nächsten Tag den Großeinkauf in den französischen Supermärkten zu starten. Endlich wieder europäisches Warenangebot zu erträglichen Preisen. Hier bunkern wir Getränke und Lebensmittel für die nächsten 2 Monate. Treffen Elke und Werner von der Segelyacht 'na ja', die hier ihr Glück versuchen, eine neue Ankerwinsch zu bekommen (erfolgreich). Wir tanken noch Wasser und gehen noch 2 Tage vor Anker nach Caritan in der großen Bucht von St. Anne.
St.
Pierre ist unsere nächste Station, die letzte Ankermöglichkeit auf
Martinique, wenn man nach Dominica weiter möchte. Hier wollen wir
eigentlich nur eine Nacht liegen aber wir müssen noch einen Tag
zusätzlich abwettern: der Himmel ist total verhangen und es gibt
Dauerregen den ganzen Tag lang und keinen Wind.
Nach Dominica geht es dann früh am Morgen los, bis in die Prince Rupert
Bay sind es 55 sm und wir können dreiviertel der Strecke segeln. Auch
hier zieht es uns weiter am nächsten Morgen nach Les Saintes. Hier
bleiben wir einige Tage, da es keinen Wind gibt. Der Ort ist ganz
schnuckelig, französischer Flair, erinnert etwas an die Cote Azur. Hier
halten auch einige Kreuzfahrtschiffe.
Es
geht weiter nach Guadeloupe an die Nordwestspitze in die Bucht des
kleinen Fischerortes Deshaies. Wir sitzen im Cafe und checken unsere
mails und es meldet sich meine ehemalige Kollegin Petra und teilt uns
mit, dass sie mit ihrem Mann wieder Urlaub in der Karibik macht und -
es ist kaum zu glauben - sie kommen nach Guadeloupe und zwar nach
Deshaies, am Mittwoch Abend an. Es ist Sonntag und spontan beschließen
wir, auf die Beiden zu warten. Leider ist das Wetter nicht so toll,
dicke, dunkle Wolken ziehen über die Bucht, es gibt immer wieder
Regenschauer, heftige Böen und Dienstag bis in die späte Nacht starken
Wind, der uns nicht schlafen lässt.
Der Ort hat einen karibisch-französischen Charme, viele Läden sind
jedoch geschlossen, der Spar-Supermarkt ist halb leer geräumt und total
ungepflegt, es gelingt uns nicht, Fisch zu organisieren. Die
ausgewiesene Stelle zum Fischverkauf ist verwahrlost.
Wir treffen Petra und Rudi in Deshaises und verbringen einen gemeinsamen Nachmittag mit quatschen über die heimischen News und die weiteren Pläne und verabreden, im nächsten Jahr uns auf Kuba zu treffen!! Bisher hat es auch ohne Verabredung geklappt.
Fahren
am frühen Morgen weiter nach Antigua, wieder ein schneller Ritt duch
die Atlantikwellen in die English Harbour Bucht. English Harbour ist
der historische Hafen von Admiral Nelson und man hat den Hafen mit den
alten Gebäuden restauriert. Ankern in der Freeman Bay, allerdings sehr
unruhig, der Wind dreht in der Bucht und bei Windstille haben alle
Boote einen anderen Schwojekreis. In der zweiten unruhigen Nacht kommt
auch noch Schwell in die Bucht und wir haben keine Lust auf einen
weiteren Tag und Nacht unter diesen Bedingungen und verzichten schweren
Herzens auf den sonntäglichen Besuch von Shirley Heights, dem
Aussichtspunkt und Partyevent von Antigua. Na ja, wir versuchen es dann
noch mal auf dem Rückweg, dann haben wir mehr Zeit.
Es geht dann in die Bucht Jolly Harbour, wir liegen im türkisfarbenen
Wasser, das Wasser ist hier nicht mehr tief, wir haben nur noch 0,50 m
unterm Kiel und karibische Farben pur.
Der Alltag aus Deutschland holt uns ein: wir müssen unsere Steuererklärung machen und wollen es per Elster Verfahren Online machen. Der Zugangscode für das Verfahren wird allerdings per Post zur Heimatdresse geschickt - unsere lieben Nachbarn beobachten die Post und nach ca. 10 Tagen ist der Code da und wir können loslegen und wir sitzen 2 halbe Tage im Restaurant und wurschteln uns durch die Formulare. Es klappt ganz gut und wir sind happy, es geschafft zu haben.
Die
Wetterübersicht sagt starken Wind von 25 Knoten und mehr voraus für
mindestens eine Woche, das heißt für uns, das kleine Fenster zu nutzen
und wir starten nachts um 3.00 Uhr, nehmen den Anker auf, die Logge
zeigt noch 0,00 m unterm Kiel an, aber wir schaffen es, uns aus der
Bucht zu schleichen und haben eine angenehme Überfahrt nach St. Martin.
Mit dem letzten Licht werfen wir den Anker in der Marigot Bay.
Einklarieren geht französisch unkompliziert in der Capitanerie der
Marina Royale, es werden keine Gebühren für den Aufenthalt hier in der
Bucht erhoben, obwohl dies in dem nautischen Reiseführer (Chris Doyle)
zu lesen ist.
Es ist sehr ungemütlich in der Marigot Bay, das Wasser ist in heftiger
Bewegung, der Wind pfeift - in Böen bis 30 Knoten - und es gibt immer
wieder Regen und sehr viel bedeckten Himmel. Die Dinghy Fahrt ist ein
nasses Vergnügen. Der Ort Marigot ist ein Shopping Zentrum mit
vielen schicken Boutiquen und hohen Preisen. Es gibt sehr gute
französische Bäckereien.
Wir treffen Gabi, Thorsten mit Sparrow wieder, die hier immer noch
liegen, weil sie an diversen 'Bauprojekten' am Boot arbeiten und auf
ein Paket aus Deutschland warten, das längst überfällig ist. Wir
freuen uns!
Wir überlegen, die Marigot Bay zu verlassen und in der Lagune zu ankern, aber letztlich bleiben wir, weil die Tiefenangaben für die Lagune nicht genau sind und wir mehrere Boote erleben, die auf dem Schlick aufsitzen.
Januar 2015 Grenada, Clark's Court Bay, Whisper Cove Marina
Wir wünschen Allen ein Frohes Neues Jahr 2015!
Wir
liegen in der Whisper Cove Marina am Steg und haben noch einige
Arbeiten zu erledigen, insbesondere muss das Teakdeck abgeschliffen
werden, dazu benötigen wir Landstrom. Es gibt aber noch weitere
Arbeiten, wie Ölwechsel, Dinghy reinigen, Boden neu streichen,
Dinghy-Motor neu streichen, Teppiche waschen, etc., Kleinigkeiten, die
aber doch ihre Zeit brauchen und bei den vielen Feiertagen kommt die
Arbeit auch nicht so richtig voran. Wir rechnen noch mit einer guten
Woche, dann dürften wir startklar sein.
In dieser Segelsaison wollen wir die karibische Inselkette wieder entlang segeln und bis zu den Virgin Islands kommen.
Teakdeck abschleifen ist eine Drecksarbeit, der feine Holzstaub setzt sich in jede Ritze, obwohl ich den Staub direkt während dem Schleifen mit dem Staubsauger aufsauge. Hinzu kam schlechtes Wetter, häufiger Regen, an vier aufeinander folgenden Tagen, schlimmer wie in der Regenzeit, so dass sich die Arbeiten hinzogen.
Am
20.1. konnten wir dann endlich die Whisper Cove verlassen und sind
losgesegelt, zunächst nur bis St. George und von dort nach Carriacou in
die Tyrell Bay, hier haben wir ausklariert.
Nach Union Island, es war stürmisch und regnerisch und voll - es ist ja
Hochsaison und es sind auch viele Charteryachten unterwegs -, wir
machen neben dem Yacht Club an einer Boje fest, es werden 80 EC
verlangt, wir fühlen uns abgezockt, zahlen aber und ziehen am nächsten
Morgen weiter. Die Tobago Cays laufen wir nicht an, zu voll, zu
schlechtes Wetter. Ankern eine Nacht in Canouan, sehr starke Fallböen
in der Nacht und viel Schwell. Weiter geht es nach Bequai in einer
Rauschefahrt bis zu 9 Knoten, auch hier bleiben wir nur zwei Nächte und
brechen morgens um 7.00 Uhr auf für die Fahrt nach St. Lucia in die
Rodney Bay, das sind ca. 70 Seemeilen. Es läuft gut und wir kommen
schon um 17.30 an und können noch im Hellen den Anker werfen.
Wir liegen hier für einige Tage vor Anker und treffen einige andere bekannte Segelfreunde wieder.